Als Chief Technology Officer treibt Dr. Thomas Hirt bei Ivoclar Vivadent Innovationen für Zahntechnik und Zahnmedizin voran: Er verantwortet die Entwicklung neuer Produkte. Im Interview erklärt er, welche Ansprüche ein Produkt erfüllen muss, damit «Ivoclar Vivadent» draufstehen darf, und wieso das Unternehmen immer neue Innovationen für Zahntechniker und Zahnärzte entwickelt. Schauen Sie hinter die Kulissen!
Herr Dr. Hirt, auf der IDS hat Ivoclar Vivadent Innovationen für Zahntechnik und Zahnmedizin präsentiert. Welche Kriterien muss ein Produkt erfüllen, damit es zu Ihrem Portfolio passt?
Thomas Hirt: Das Produkt muss tatsächlich eine Innovation sein und dadurch einen Mehrwehrt für unsere Kunden mitbringen. Zudem muss es ästhetische und vorhersehbare Ergebnisse in möglichst kurzer Behandlungs- oder Bearbeitungszeit ermöglichen. Wir suchen gezielt nach Innovationen, die die Prozesse der Anwender verbessern und wirtschaftlicher machen.
Ist Effizienz heute das grosse Schlagwort in der Dentalbranche?
Thomas Hirt: Wenn wir unsere Kunden fragen, ist das eines der grossen Bedürfnisse, ja. Gerade auch Zahntechniker wollen in möglichst kurzer Zeit bestmögliche Ergebnisse erreichen. Unsere Aufgabe ist es, sie dabei zu unterstützen und ihnen eine Steigerung ihrer Produktivität ohne qualitative Kompromisse zu ermöglichen.
Wie tun Sie das?
Thomas Hirt: Wir tun das, indem wir die Arbeitsprozesse von Zahntechnikern stetig analysieren und uns überlegen, mit welchen Abläufen, Produktsystemen und Geräten sie ihre Arbeit noch besser und schneller erledigen können. Wie sie Arbeitsschritte sparen können oder Prozesszeiten verkürzen. Oder wie sie mit neuen Materialien noch zuverlässiger hochästhetische Ergebnisse erzielen können.
Es geht um die Optimierung des ganzen Workflows?
Thomas Hirt: Ja, genau darum geht es. Top-Produkte sind die Grundvoraussetzung, damit ein Zahntechniker gute Ergebnisse erzielen kann. Aber es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, die Arbeitsabläufe zu verbessern. Ich denke an das Ineinandergreifen verschiedener Produktsysteme und an die Sicherstellung eines zuverlässigen, validierten Gesamtablaufs. Sehr wichtig sind auch die Dokumentation sowie die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen Zahntechniker und Zahnarzt bei der Planung und Umsetzung der Patientenversorgung. Die digitalen Technologien eröffnen hier ganz neue Chancen.
An wie vielen Innovationen arbeiten Sie pro Jahr, und wie lange dauert es überhaupt, ein Produkt zu entwickeln?
Thomas Hirt: Pro Jahr geben wir zwischen 12 und 25 Produkte zum Verkauf frei. Ungefähr ein Drittel davon sind tatsächliche Innovationen. Eine Produktentwicklung dauert bei uns zwischen einem und acht Jahren.
Wie viele der neuen Produkte oder Innovationen sind für die Zahntechnik?
Thomas Hirt: Wir lancieren die meisten unserer Produkte für Zahntechniker und investieren in der Forschung und Entwicklung auch das meiste Geld. Nach wie vor sehen wir grosses Potenzial in der Entwicklung und Vermarktung neuer Lösungen – und damit Innovationen – für die Zahntechnik.
Würden Sie Ivoclar Vivadent als technologischen Vorreiter bezeichnen?
Thomas Hirt: Wir haben sehr hohe Ansprüche an Qualität, Funktionsweise und Lebensdauer unserer Produkte. Wenn wir ein Produkt einführen, wollen wir der Beste oder wenigstens einer der Besten sein. Deshalb können wir nicht in jedem Bereich Vorreiter sein. Aber ich glaube, wir schaffen es, in sehr vielen Kategorien mit zu den Besten zu gehören.
Das Original-Interview mit Dr. Thomas Hirt ist 2019 im deutschen Fachmagazin «DZW Zahntechnik» (Ausgabe 1/2019) erschienen.