Um eine Restauration adhäsiv im Mund befestigen zu können, muss ihre Oberfläche konditioniert werden. Die Vorbehandlung bildet die Grundlage für den Haftverbund und hängt im Wesentlichen von den Werkstoffeigenschaften der jeweiligen Restauration ab.

Glaskeramik (inkl. Lithium-Disilikat wie IPS e.max CAD und IPS e.max Press), Oxidkeramik (Zirkonoxid wie IPS e.max ZirCAD Prime und Prime Esthetic) oder Hybridkeramik – auch wenn sich die Vollkeramiken optisch auf den ersten Blick kaum noch unterscheiden, lassen sie sich werkstoffkundlich klar voneinander abgrenzen. 

Spezifische Vorbehandlungsmethoden

Je nach Restaurationswerkstoff erfolgt eine spezifische Vorbehandlung. Der Unterschied liegt in der Aktivierung der Oberfläche. Differenziert wird zwischen dem Ätzen mit Flusssäure (Glaskeramik) und dem Abstrahlen mit Aluminiumoxid (Zirkonoxid).

  • Ätzen: Bei Restaurationen aus einer Glaskeramik (einschliesslich Lithium-Disilikat) wird die Oberfläche mit Flusssäure geätzt. Das Ergebnis ist ein Ätzmuster als Grundlage für den Haftverbund. Anschliessend wird ein silanhaltiger Primer aufgetragen. Das Silan verbindet sich mit den Glaspartikeln in der Keramik und stellt den Verbund zum Befestigungscomposite her. 
  • Abstrahlen mit Aluminiumoxid: Zirkonoxid hat keine Glasphase. Deshalb wird die Klebefläche durch Sandstrahlen aktiviert. Um eine stabile Haftung zu erreichen, muss zudem ein MDP-haltiger Primer aufgetragen werden. MDP – ein Monomer – kann vereinfacht als «Klebstoff» für verschiedene Substrate (Schmelz, Dentin, Oxidkeramik oder Metall) bezeichnet werden. Hinweis: Silanhaltige Primer funktionieren nicht auf Zirkonoxid, da es keine Glaspartikel enthält.
Die klassischen Schritte bei der Vorbehandlung der Restauration

Schritt 1: Restaurationsoberfläche reinigen
Zunächst ist die Restaurationsoberfläche zu reinigen. Speichel, Blut und andere Rückstände (z.B. von glycerinhaltiger Try-In-Paste) müssen sorgfältig entfernt werden. In diesem Fall kann die Klebefläche gründlich mit Wasser abgespült und mit Luft getrocknet werden. 

Schritt 2a: Restaurationsoberfläche (Glaskeramik) ätzen
Das Ätzen von Restaurationen aus Glaskeramik erfolgt mit Flusssäure. Diese raut die Oberfläche auf und erzeugt mikroskopisch kleine Poren, in die das Befestigungscomposite eindringen kann. Wichtig ist, die Sicherheitsvorschriften (Gesundheitsschutz) zu beachten und eine Überätzung zu vermeiden. Zur Flusssäure gibt es auch Alternativen (Einkomponenten-Keramikprimer wie z.B. Monobond Etch & Prime).

Schritt 2b: Restaurationsoberfläche (Zirkonoxid) abstrahlen
Die Aktivierung der Oberfläche erfolgt durch ein sanftes Abstrahlen mit moderatem Druck (Partikelgrösse und Strahldruck nach den Herstellervorgaben des Zirkonoxids wählen). 

Schritt 3: Primer auftragen
Nach dem Aktivieren der Oberfläche wird die Restauration mit einem Primer behandelt. Primer wie Monobond® Plus sind universell für verschiedene Restaurationswerkstoffe anwendbar und schaffen eine chemische Verbindung zwischen der Klebefläche und dem Befestigungscomposite. 

Häufige Fragen aus dem Praxisalltag

«Benötige ich in der Praxis verschiedene Primer?»

Theoretisch bedarf es für Restaurationen aus Zirkonoxid eines MDP-haltigen Primers, während Glaskeramiken einen silanhaltigen Primer erfordern. Die Arbeit mit verschiedenen Primern erhöht jedoch die Komplexität der Abläufe. Ausserdem kann das Vorhalten verschiedener Materialien in der Praxis (Haltbarkeit, Lagerung) eine Herausforderung sein. Eine praktische Lösung sind Universalprimer wie Monobond Plus. Dieser Primer enthält drei Komponenten: MDP für Zirkonoxid, Silanmethacrylat für Glaskeramik und Sulfidmethacrylat für Edelmetalllegierungen. Der universelle Einsatz ermöglicht standardisierte Abläufe und erhöht den Anwendungskomfort. Statt mehrere Primer zu nutzen, deckt der Universalprimer viele Anforderungen ab und vereinfacht den Prozess.

Brauchen unterschiedliche Vollkeramiken also verschiedene Primer? Nicht unbedingt: Mit einem Universalprimer wie Monobond Plus können Sie die adhäsiven Befestigungsprozesse in Ihrer Praxis vereinheitlichen, die Fehlerquellen minimieren und die Effizienz steigern.

«Kann ich das Ätzen mit Flusssäure in meiner Praxis vermeiden?»

Wenn Sie in Ihrer Praxis häufig Glaskeramik verwenden, wissen Sie, dass das Ätzen mit Flusssäure zwar ein wichtiger, aber auch ein unbeliebter Schritt ist. Einerseits ist beim Umgang mit Flusssäure Vorsicht geboten, andererseits stellt sich oft die Frage nach der Ätzdauer.
Die Dauer des Ätzprozesses hängt von der Menge der Glaspartikel im Restaurationswerkstoff ab. Verstärkte, hochfeste Glaskeramiken (Lithium-Disilikat) erfordern eine kürzere Ätzdauer im Vergleich zu klassischen Glaskeramiken. Um eine Überätzung zu vermeiden, müssen die Ätzzeiten exakt eingehalten werden. 
Wer auf die Unsicherheiten rund um das Ätzen verzichten möchte, findet eine einfache Lösung in Monobond Etch & Prime. Der Einkomponenten-Keramikprimer ätzt und silanisiert die Klebefläche in nur einem Schritt, unabhängig von der Art der Glaskeramik. 

Können Sie also auf das Ätzen mit Flusssäure verzichten? Ja, denn Monobond Etch & Prime macht das Ätzen mit Flusssäure überflüssig. Durch die einheitliche Anwendung reduziert Monobond Etch & Prime die Komplexität und erhöht die Sicherheit im klinischen Alltag.

«Was sollte ich nach der Einprobe einer im Labor vorbehandelten Restauration tun?»

Nach der Einprobe einer im Labor vorbehandelten Restauration ist es wichtig, die Oberfläche schonend zu reinigen, um jegliche Verunreinigungen zu entfernen, die während des Anprobierens entstanden sein könnten. Eine erneute Ätzung oder Strahlung ist nicht erforderlich und könnte die Restauration beschädigen. Für die gründliche Reinigung der Restauration nach der Einprobe empfiehlt sich die Verwendung von Ivoclean. Dieses Reinigungsmittel entfernt Rückstände effektiv und reinigt die Oberfläche sanft. Für die anschliessende adhäsive Befestigung muss die Restauration mit einem Universalprimer (Monobond Plus) konditioniert werden, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.

Muss also die bereits vorbehandelte Restauration erneut geätzt bzw. abgestrahlt werden? Nein, allerdings ist es wichtig, nach einer intraoralen Einprobe die Restauration gründlich zu reinigen. Für einen einfachen und sicheren Workflow empfiehlt es sich, eine spezielle Reinigungslösung wie Ivoclean zu verwenden.

«Lässt sich der klinische Aufwand bei der adhäsiven Befestigung vereinfachen?»

Ein klares, einheitliches Protokoll hilft, eine Routine zu entwickeln, Behandlungen mit Gelassenheit und Sicherheit anzugehen, Fehler zu vermeiden und verlässliche Ergebnisse zu erzielen. Variolink Esthetic bietet eine vielseitige Lösung, die sich für alle Restaurationsarten und -werkstoffe eignet. Es gibt eine dualhärtende (DC) Variante für alle Restaurationstypen und eine rein lichthärtende (LC) Variante für dünne Restaurationen mit hoher Transluzenz. Beide Varianten basieren auf derselben Zusammensetzung: Sie folgen in jedem Fall demselben Befestigungsprotokoll. 

Lässt sich also der klinische Aufwand vereinfachen? Ja, denn mit Variolink Esthetic stehen Ihnen ein klares Protokoll und eine abgestimmte Lösung zur Verfügung. Das einheitliche Befestigungsprotokoll für alle Restaurationstypen und -werkstoffe vereinfacht den Befestigungsworkflow im Praxisalltag.

Erfahren Sie mehr über die Vielseitigkeit von Variolink Esthetic: Fordern Sie unseren Leitfaden zur adhäsiven Befestigung an und sichern Sie sich ein kostenloses Testpaket für Ihre Praxis. 

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